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Wer bezahlt Open Source Software und Projekte?

23. Mai 2025,

Wenn man sich für Open Source interessiert, taucht früher oder später eine Frage auf: „Wer bezahlt das eigentlich alles?“

Wer steckt hinter Open Source?

Die großen Player und wie sie Geld verdienen

Wenn man sich für Open Source interessiert, taucht früher oder später eine Frage auf:
„Wer bezahlt das eigentlich alles?“

Denn was auf den ersten Blick nach einer ehrenamtlichen Tüftelei aussieht, ist in Wirklichkeit ein globales, wirtschaftlich tragfähiges Ökosystem – mit starken Akteuren, cleveren Geschäftsmodellen und einer klaren Philosophie:
Offener Quellcode – aber nachhaltige Strukturen.

Open Source ist nicht gleich kostenlos Bastelkram

Der Gedanke „kostenlos = wertlos“ hält sich hartnäckig.
Dabei arbeiten hinter vielen bekannten Open-Source-Projekten hochqualifizierte Entwicklerteams, Organisationen – und sogar große Unternehmen, die Millionen investieren.

Aber warum?

🏢 Die großen Namen im Open-Source-Universum

Hier ein Überblick über bekannte Akteure:

🐧 Red Hat (IBM)
Einer der größten Open-Source-Anbieter weltweit.
Verdient sein Geld mit Support, Schulungen und Enterprise-Lösungen für Firmen.
Hat gezeigt: Open Source kann Milliarden wert sein – IBM kaufte Red Hat für 34 Milliarden USD.

💼 Canonical (Ubuntu)
Hinter der beliebten Linux-Distribution Ubuntu.
Geschäftsmodell: Support-Verträge, Cloud-Lösungen, bezahlte Services.
Ziel: Open Source als zuverlässige Basis für Firmen und Entwickler.

🦊 Mozilla Foundation (Firefox)
Gemeinnützige Organisation, finanziert sich überwiegend durch Suchmaschinen-Partnerschaften (v. a. mit Google).
Auch Spenden und Fördergelder spielen eine Rolle.
Mission: Das Internet offen, zugänglich und sicher halten.

🛠️ Weitere Beispiele
Nextcloud: Deutsche Firma, bietet eine Open-Source-Cloudlösung mit Fokus auf Datenschutz. Finanziert sich über Enterprise-Angebote.
GitLab: Plattform für Softwareentwicklung mit kostenfreier und kostenpflichtiger Version.com
Docker:
Entwicklerumgebung für Containertechnologie. Verdient mit Support, Lizenzmodellen und Cloud-Angeboten.

Wie funktioniert das Geschäftsmodell hinter Open Source?

Typische Einnahmequellen:

  • Support & Wartung: Hilfe bei Einrichtung, Updates, Fehlerbehebung
  • Individuelle Anpassungen: Firmen zahlen für maßgeschneiderte Lösungen
  • Hosting & Cloud-Services: Bequem & sicher – gegen Gebühr
  • Premium-Versionen: Mehr Funktionen für Unternehmen
  • Spenden & Fördermittel: Bei gemeinnützigen Projekten wie Mozilla, KDE oder LibreOffice

Und wie sicher ist das alles?

Gerade weil der Code offen ist, können ihn alle überprüfen – das macht Open Source nachweislich sicherer.
Und: Die finanzielle Unterstützung durch Unternehmen sorgt für stabile Weiterentwicklung, professionelle Teams und regelmäßige Updates.

Open Source steht wirtschaftlich auf festen Beinen

Open Source ist längst kein Idealismus-Projekt mehr – es ist ein tragfähiges, professionelles Modell mit einem starken ethischen Fundament.

Und: Es wächst. Weltweit.

Wenn Sie verstehen, wer dahintersteht, verlieren Sie auch die Sorge, dass Open Source „unsicher“ oder „unprofessionell“ sei. Im Gegenteil:
Viele große Tech-Konzerne nutzen selbst Open Source, um ihre eigenen Systeme zu betreiben.
Inzwischen auch zunehmend öffentliche Verwaltungen und Bundesministerien.

Vielleicht ist es an der Zeit, dass auch Sie einen Blick darauf werfen?

Wer setzt Open Source bereits ein?

Es sind nicht nur IT-Firmen, die Open Source nutzen. Tatsächlich betreiben viele große Unternehmen ihre Dienste zum Teil oder vollständig auf freier Software – darunter:

  • Amazon Web Services (AWS) – läuft überwiegend auf Linux-Systemen
  • Tesla – verwendet Open-Source-Komponenten in seiner Fahrzeugsoftware
  • Google & Facebook – veröffentlichen sogar selbst Open-Source-Projekte, z. B. Kubernetes, React
  • Netflix – nutzt Linux, NGINX, Python und viele Open-Source-Dienste im Backend

Aber auch staatliche Stellen und Verwaltungen haben erkannt, wie wichtig es ist, unabhängig von ausländischen Großkonzernen zu sein – sowohl aus Sicherheitsgründen als auch zur Stärkung europäischer Souveränität.

🏛️ Beispiele aus Deutschland & Europa

  • Bundesministerium des Innern (BMI):
    Fördert aktiv Open Source – u. a. mit dem Projekt „Open CoDE“, einer Plattform zum Austausch und zur Wiederverwendung von Open-Source-Lösungen zwischen Behörden.
  • Stadt Dortmund:
    Stellt konsequent auf freie Software und offene Standards um – sowohl bei der Bürosoftware als auch bei Verwaltungsdiensten.
  • Stadt München (neu aufgegleist):
    Nach einem zeitweisen Rückschritt kehrt München nun zurück zu Open Source – mit einem „Open-Source-First“-Prinzip in der Verwaltung.
  • Land Schleswig-Holstein:
    Plant bis 2026, vollständig auf Linux, LibreOffice und Thunderbird umzusteigen. Ziel: mehr Unabhängigkeit und Datenschutz.
  • EU-Kommission:
    Betreibt seit Jahren einen Open-Source-Fahrplan, setzt auf Nextcloud, Matrix und andere freie Lösungen – auch aus Sicherheitsgründen.

Sie sehen also, Open Source ist kein Randphänomen mehr – es ist zentraler Bestandteil digitaler Infrastruktur weltweit.
Vom kleinen Unternehmen bis zur europäischen Behörde setzen immer mehr Organisationen auf freie Software, weil sie:

  • unabhängig macht,
  • transparent und sicher ist,
  • und wirtschaftlich tragfähig bleibt.

Wenn große Konzerne, Städte und Länder Open Source als zuverlässige Basis nutzen – warum nicht auch Sie?

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